Charles Petersohn

Foto © Mario Petersohn

wird nach 32 Jahren immer noch gefragt, was denn ein Berliner in Wuppertal will? Die Antwort ist stets die gleiche: Wuppertal ist ein äußerst kreatives Pflaster. Ein nahezu perfekter Ort für Künstler und Kulturschaffende, die einen eigenen Weg abseits der üblichen Pfade gehen und  mit vergleichsweise wenig Mitteln viel bewegen können.



Nach einer bescheidenen, aber erfolgreichen internationalen Karriere als Musiker in den 1990er bis in die Nuller Jahre zog sich Charles aus dem Musikzirkus zurück. Als DJ, Radiomacher und Veranstalter war er weiterhin aktiv und blieb dem bunten Treiben in der Stadt treu. Regelmäßige Gastspiele in Zürich und Paris halfen ihm obendrein, persönliche und künstlerische Horizonte zu erweitern.



Seit er vor elf Jahren beinahe zufällig ein Engagement zur Produktion der Theatermusik für Shakespeares „Macbeth“ an den Wuppertaler Bühnen erhalten hat, entwickeln sich die Dinge rasant. Ob als Theatermusiker, Sounddesigner für Ausstellungen, DJ mit außergewöhnlichen Mixtapes und Partys, Programmgestalter, Bandmusiker, Musikproduzent für Tanzperformances und auch als Filmmusiker, Charles erlebt seit etwa 10 Jahren einen enormen Zuwachs an Möglichkeiten und Herausforderungen. Der Sprung ins kalte Wasser ist für den Autodidakten zur täglichen Routine geworden.



 

Last not least zwei Beispiele, warum Wuppertal für diesen Berliner genau der richtige Ort zum Leben und Arbeiten ist _



 

Seit neun Jahren engagiert er sich als ehrenamtlicher Mitarbeiter im Freibad Mirke. Als Teil eines unermüdlichen Teams und mit Hilfe künstlerischer Aktivitäten wird der Traum vom kühlen Nass mit Leben gefüllt. Somit wurde jeder Tag, an dem im Becken ohne Wasser Träume und Visionen reiften, reichlich belohnt. Zum einen mit Gemeinschaft und Solidarität. Ideen und Projekte wie der Pool im Pool wurden aus dem Hut gezaubert und bereichern diesen einzigartigen Ort und die Menschen, die sich hier engagieren. Zu guter Letzt mit dem Erfolg, dass die Mühe am Ende belohnt wird: im Becken soll wieder Wasser fließen.

Seit fünf Jahren arbeitet Charles im Internationalen Begegnungszentrum der Caritas. Die interkulturelle Kulturarbeit und der soziale Auftrag wirken Hand in Hand. Hier ist der Anspruch und Auftrag, Ideen weiter zu denken, auf die Spitze zu treiben. Ein großartiges Umfeld für einen kreativen Menschen, der sich besonders wohl fühlt, wenn er aus einem Unding ein Ding gestalten kann.
So wurde beispielsweise, auch mit der Unterstützung von Frank N, die ehemalige Leichenhalle der Kirche Herz Jesu zu einem audio-visuellen Meditationsraum umfunktioniert.